Heinrich Martin Heimerl |
Ein zeitgenössischer Bericht aus der Zeitschrift "Das Velociped". |
wurde am 6. November 1849 in München geboren und ist, von Jugend auf an Leibesübung gewöhnt, als guter Turner und vorzüglicher Schlittschuhläufer bekannt. Dem Velocipedensport huldigt er seit dem Jahre 1871 und ist seitdem Mitglied des Münchener Velociped-Club. Das Einführen von Velociped-Productionen und deren Leitung auf Bällen des Clubs ist ihm zu verdanken. Er hat selbstverständlich die "kautschuklose, schreckliche Zeit", die Sturm- und Drangperiode des Kautschuks resp. dessen Befestigung am Rade durchmachen müssen und durchkämpfen helfen. Er hatte im Jahre 1876 die erste grosse Maschine in München von 1,58 Sattelhöhe, und wich man ihm scheu aus, wenn er daherkam. Zuerst Schriftführer des Münchener Velociped-Club, ist er seit 1875 Vorstand desselben, und bewirkte als solcher, dass das in diesem Jahre erschienene Verbot des Velocipedfahrens in den Strassen Münchens zum grössten Theile wieder aufgehoben und solchen Leuten die Fahrerlaubniss gewährt wurde, die nachweisbar geübt sind. Im Jahre 1877 machte er eine Tour per Bicycle über den Brenner durch das Eisak- und Etschthal, Gardasee, im Jahre 1879 eine solche durch das Puster-, Ampezzaner- und Fiavethal über Cadore, Vittorio, Conegliano und Treviso nach Venedig, und im Jahre 1880 eine Tour von München nach Regensburg, Donauthal, Passau, Innthal und Braunau. An Wettfahrten hat er sich bis jetzt nur bei Langsamfahren betheiligt und hat hierbei einen ersten und einen zweiten Preis erhalten. Februar 1882 |
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Quelle: Originaltext aus: "Das Velociped" No. 7 vom 1. Februar 1882. I. Jahrgang. Bildnachweis: Das Velociped No. 7 vom 1. Februar 1882. I. Jahrgang. |